Tourismusbetriebe werden Taxonomie-konform

In Workshops von Klimabündnis Tirol haben sich acht Tourismus- und tourismusnahe Betriebe mit den Kriterien und Anforderungen der EU-Taxonomie vertraut gemacht. Sie sichern damit die nachhaltige und zukunftsfähige Ausrichtung ihrer Unternehmen.
Die Unternehmer:innen beim Abschlussworkshop in Innsbruck

Im Jahr 2050 soll Europa klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen alle Bereiche der Wirtschaft – und auch die Tiroler Tourismusbranche – Emissionen reduzieren. Die Europäische Union will mit der EU-Taxonomie mehr Geld in nachhaltige und klimaschonende Investitionen lenken und die Umweltbilanz in Unternehmensberichten sichtbarer machen. Dieses EU-weit gültige System zur Klassifizierung von ökologisch nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten fördert die Transparenz in der Finanz- und Wirtschaftstätigkeit.

Die EU-Taxonomie betrifft viele Unternehmen derzeit zwar noch nicht direkt, aber Finanzströme sollen in Zukunft nur noch in grüne Aktivitäten fließen.

Benötigt beispielsweise ein Betrieb zukünftig einen Kredit von einer Bank, fordert diese Daten über die Nachhaltigkeit des Unternehmens ein und bewertet diese. Auch Tourismusbetriebe sind gut beraten, sich bereits jetzt mit den Taxonomie-Kriterien vertraut zu machen und entsprechende Daten zu erheben, bevor sie vom Gesetzgeber dazu verpflichtet werden. Darüber hinaus hilft es bei der Planung neuer Projekte, stärkt das Vertrauen der Kund:innen und Gäste, bringt Wettbewerbsvorteile mit sich und ist ein Instrument, das hilft, einen Beitrag zum Übergang zu einer grüneren Wirtschaft zu leisten.

Die Unternehmer:innen beim Abschlussworkshop in Innsbruck
Die Unternehmer:innen beim Abschlussworkshop in Innsbruck. V.l.n.r. Alice Piccolo (Terra Institute) Katharina Lentsch (TVB Serfaus-Fiss-Ladis), Carmen Avesani (Leitner AG), Sonja Steiner (Gasthaus Badl), Lisa Schwaninger und Mirjam Linge (Tirol Werbung), Michael Metzler (Leitner AG), Anabel Heger (Klimabündnis Tirol), Margit Holzhammer (Terra Institute), Gerald Gunsch (Fröschl AG), Adrian Egger (Patscherkofelbahn Betriebs GmbH), Kurt Zangerl (Axamer Lizum GmbH), Manfred Bleicher (Hotel Café Zentral), Arno Van Droogenbroeck (Terra Institute).

Sonja Steiner, Eigentümerin des Haller Gasthof Badl,

bekräftigt den Mehrwert der Workshops:

„In den Workshops habe ich gelernt, wie ich in meinem Betrieb umweltfreundliches Wirtschaften mit relevanten Kennzahlen belegen kann. Als Unternehmerin ist die Vorschau auf künftige Anforderungen der EU eine Notwendigkeit und Motivation, Nachhaltigkeit zu leben. Wichtig ist, bereits jetzt zukunftsweisende Schritte in die richtige Richtung zu setzen, um das Bestehen der Welt, der Menschen um uns herum und unseres Hotelbetriebes zu sichern.“

Unternehmen zukunftsfit machen

Vertreter:innen aus acht Tourismus- und tourismusnahen Betrieben – die Seilbahnunternehmen Axamer Lizum GmbH, Leitner Seilbahnen AG, Fröschl AG, Patscherkofelbahn Betriebs GmbH und die Hotels Gasthof Badl in Hall, Hotel-Café Central in Innsbruck, Hotel Leutascher Hof und der Tourismusverband Serfaus-Fiss-Ladis – haben sich unter Anleitung von Terra Institute in fünf Workshops zwischen Dezember 2022 und Juni 2023 mit den Kriterien und Anforderungen der Taxonomie vertraut gemacht. Organisiert wurden die Workshops von Klimabündnis Tirol mit Unterstützung von Standortagentur Tirol und der Tirol Werbung.

Plattform für Klima, Energie und Kreislaufwirtschaft

Initiiert und finanziert wurden die Workshops von der Plattform für Klima, Energie und Kreislaufwirtschaft. Im Rahmen dieser Plattform arbeiten das Land Tirol, die Energieagentur Tirol, die Standortagentur Tirol und Klimabündnis Tirol gemeinsam an einer Bündelung von Wissen und Ressourcen. So wird ein wichtiger Beitrag für die Entwicklung einer nachhaltigen und klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft in Tirol geleistet.

Logoleiste Plattform Klima, Energie und Kreislaufwirtschaft
Patricia Erler

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